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Anleitungen für SliTaz-Einsteiger - II

SliTaz-Einsteigerhilfe für Neulinge, die von Windows kommen

Da Linux aus Unix entwickelt wurde, brauchte es nie Programme oder Methoden von Windows zu übernehmen. Die gesamte Dokumentation, die Unix und später Linux betraf, war bereits vorhanden, als Linux auf den Markt kam, so dass es zwar sehr alte, teils veraltete, Dokumente gibt, die aber dennoch sehr nützlich sein können, insbesondere was Übersetzungen in andere Sprachen angeht, die oft nicht unmittelbar nach Freigabe neu entwickelter Produkte zur Verfügung stehen.

Bitte denken Sie daran

Der wichtigste Unterschied zu Windows ist, dass Linux nie die Verwendung der Kommandozeile aufgegeben hat:

Alle grafischen Anwendungen können als (oft nur) grafische Oberflächen einer leistungsfähigen einheitlichen Verarbeitung auf Kommandozeilenebene betrachtet werden. Alles wird als „Datei“ betrachtet und auch so behandelt, so daß die Befehle im allgemeinen auf jede Art von Objekten und Daten angewendet werden können.

Der zweite Unterschied ist, dass bereits alte Versionen von Unix und Linux in großem Maße Zugriffsrechte auf Objekte (z.B. Dateien) verwendet haben (das ursprüngliche Windows hatte diese Funktionalität nicht!). Unter Linux sind derartige Zugriffsrechte sehr sorgfältig zu verwalten, da ansonsten die Verarbeitung von Daten verweigert werden kannn!

Der dritte Unterschied ist, dass Linux nicht „das Rad neu erfindet“. Da das System nun allgemein frei und quelloffen ist, können Entwickler die Arbeit von Vorgängern frei verwenden (wenn sie gut, schnell und sicher ist) und solche Arbeiten in ihre neue Entwicklung einbeziehen, ohne dass sie etwas umprogrammieren müssen! Wir sprechen von den als schrecklich angesehenen „Abhängigkeiten“! Eine Anwendung kann lediglich eine Kommandoprozedur sein, in der Programme aufgerufen und Parameter übergeben werden, und viele von ihnen sind dies wirklich! Aber die Konsequenz ist natürlich, dass die Anwendung überhaupt nicht funktioniert, wenn die Abhängigkeiten fehlen.

Wenn Sie diese Unterschiede im Auge behalten, werden Sie wahrscheinlich einige Gewöhnungsschwierigkeiten an Linux vermeiden, die von Windows herrühren!

Einige gute Gewohnheiten

  • Akzeptieren Sie pragmatisch, die Kommandozeile dort einzusetzen, wo es besser ist (und es ist oft aus einem wichtigen Grund besser: Sie sehen auf dem Bildschirm Meldungen über ihre tatsächliche Verarbeitung; selbst für Anfänger kann das wirklich wertvoll sein und lange und unnötige Nachforschungen vermeiden!)
  • Melden Sie sich niemals als Systemadministrator („root“) an: Dies wird nicht verhindert, da einige Leute wirklich reine Administratoren sind und diesen Zugang benötigen, aber es ist die offene Tür für alle Arten von Gefahren für die Daten- und Systemsicherheit
  • Installieren Sie als Anfänger alle Abhängigkeiten, auch wenn sie unverständlich, unwahrscheinlich und speicherintensiv erscheinen!

Einige Kommandozeilen-Operationen

exit

Da es oft nicht unmittelbar ersichtlich ist, wie eine Anwendung beendet werden kann (gefangen in der Anwendung!):

  • exit ist ein wichtiges Kommando zum Verlassen einer Anwendung.

Damit wird z.B. die Sitzung beendet oder aus einer X-Sitzung auf die Konsolebene zurückgekehrt.

In produktiv eingesetzten Linux-Versionen kann der Anwender im Allgemeinen nicht mehr tun, als seine Sitzung zu schließen; er kann das System nicht neu starten oder anhalten. Das hat seinen Grund darin, dass wichtige Anwendungen laufen könnten, die nicht jederzeit beendet werden dürfen.

Bei Einsatz von Linux auf einem privaten Rechner gibt es oft auch für nichtprivilegierte Benutzer die Möglichkeit, mit Kommandos oder speziellen Tastenkombinationen das System anzuhalten oder neu zu starten:

  1. reboot
  2. halt
  3. poweroff
  4. STRG+ALT+Löschen

Manchmal wird das Kennwort des Systemadministrators („root“) benötigt.

In den Anwendungen herrscht ein furchtbares Durcheinander!

  • quit
  • :quit
  • q
  • ALT+q
  • M

etc. sind Varianten, die in Frage kommen.

su

Befehlsparameter

Bisher wurden nur Kommandos ohne Parameter gezeigt. Viele Kommandos müssen aber Parameter haben. Zum Beispiel:

kommandoparameter [ [quellobjekt] zielobjekt ]

Einige Kommandos unterstützen mehr als einen Parameter zur gleichen Zeit!

Parameter --help

Eine große Anzahl von Kommandos bietet einen Hilfe-Parameter an:

kommando –help

oder abgekürzt

kommando -h

Wenn Sie das mit dem Befehl su versuchen, werden Sie einen sehr hilfreichen Parameter -c sehen:

su -c 'zu_übergebendes_kommando'

Mit dieser Kombination aus dem Kommando su -c gefolgt von einem in Apostrophe eingeschlosssenen weiteren Kommando können Sie einige Kommandos ausführen, die dem Systemadministrator (root) vorbehalten sind.

Dasselbe gilt auch für den separaten, nicht vorinstallierten Befehl sudo; wenn Sie sudo bevorzugen, müssen Sie ihn installieren und eventuell die Parameterdatei

/etc/sudoers

anpassen. Mit su -c müssen Sie jedes Mal das Kennwort des Systemadministrators neu eingeben; bei sudo nur bei der ersten Benutzung in der gleichen Sitzung!

su -c 'etwas_das_nur_mit_administratorrechten_ausgeführt_werden_kann'

Sie werden aufgefordert, das gültige Kennwort von „root“ einzugeben! Damit wird nur das angegebene Kommando mit Administratorrechten ausgeführt!

su (ohne jeden Parameter, oder eventuell mit:) [-] [//user//]

Beenden Sie diese Arbeitsphase so schnell wie möglich mit dem Befehl exit!

su ermöglicht die Eingabe einer Folge von Kommandos, die mit Administratorrechten oder den Rechten des angegebenen Benutzers user ausgeführt werden. Das entsprechende Kennwort muss eingegeben werden.

Mit diesen Befehlen und Variationen ist es einfach, die Regel zu befolgen:

Niemals als Benutzer „root“ anmelden!

man //kommando//

Beenden Sie die Informationsausgabe mit q

Zeigt die Handbuchseite des Kommandos kommando. Bitte versuchen Sie

man tazlito

Zugunsten der aktuellen, über das Internet zugreifbaren Handbuchseiten der Kommandos gibt es in SliTaz nur wenige Handbuchseiten.

Täglich verwendete Befehle

Bitte fahren Sie hier fort!

 
de/guides/reallybasicnewbie.txt · Last modified: 2020/09/17 18:44 by hgt