SliTaz GNU/Linux official and community documentation wiki.
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„X Window System“

X11 - „X Window System“

Das „X Window System“ oder X11 enthält eine Fensterverwaltung, die auf einen X-Server aufsetzt.

SliTaz 1.0 und 2.0 benutzen standardmäßig den einfachen X-Server Xvesa aus dem Xorg-Projekt.

Slitaz 3.0 verwendet standardmäßig den Xorg-Server, es gibt aber auch eine Xvesa-Variante.

Der X-Server kann von der Anmeldeverwaltung Slim gestartet werden oder direkt von einer Linux-Konsole mit dem Kommando startx; für letzteres muss aber die Anmeldeverwaltung deaktiviert sein. Die Konfiguration der X-Sitzungen kann vom Administrator mit tazx geändert werden oder von jedem Benutzer, wenn der X-Server per Kommando gestartet wird.

Tazx - X konfigurieren unter SliTaz

Tazx dient zum Konfigurieren von „X window“-Sitzungen unter SliTaz. Wählen Sie einfach eine Bildschirmauflösung und klicken Sie auf OK. Sie können auch eine (Xorg-) Sitzung auswählen, indem Sie einen Video-Treiber auswählen, der am besten zu Ihrer Hardware passt. Nach dem ersten Aufruf von startx ist die Konfiguration in den Dateien ~/.xsession und ~/.xinitrc gespeichert. Diese Dateien werden dann beim Start einer X-Sitzung mit startx oder über die Anmeldeverwaltung Slim verwendet und können einfach mit einem Texteditor geändert werden. Mit Tazx kann auch die Standard-Fensterverwaltung geändert werden, zum Beispiel:

 tazx jwm

Slim - Simple Login Manager

Slim ist eine leichgewichtige Sitzungsverwaltung, die sehr leicht zu konfigurieren ist und mit System-Designs („themes“) angepasst werden kann.

Die Konfigurationsdatei heisst /etc/slim.conf.

Darin wird festgelegt, welches Design („theme“) standardmäßig verwendet wird und es werden Parameter für das „X window system“ gesetzt.

Im Anmeldebildschirm von Slim können (statt des Benutzernamens) auch einige spezielle Kommandos zur Sitzungsverwaltung eingegeben werden, so z.B. console.

Mehr Details und Designs („themes“) bei https://github.com/iwamatsu/slim

Fensterverwaltung auswählen

In version 1.3.5 wird mit der sessions-Anweisung festgelegt, welche Fensterverwaltungen mit der F1-Taste zur Auswahl angeboten werden sollen.

In version 1.3.6 veranlasst die Anweisung

sessiondir /usr/share/xsessions

in /etc/slim.conf slim im angegebenen Verzeichnis nach verfügbaren Fensterverwaltungen zu suchen. Zur Auswahl muss die F1-Taste betätigt werden.

Anwender, die nur eine Fensterverwaltung nutzen, sollten die sessiondir-Anweisung weglassen, so dass .xinitrc die Fensterverwaltung startet, die in der Variablen WINDOW_MANAGER in $HOME/.config/slitaz/applications.conf angegeben ist.

Anwender, die zwischen verfügbaren Fensterverwaltungen wählen möchten, müssen die sessiondir-Anweisung in /etc/slim.conf aktivieren.

Wenn sie von 1.3.5 zu 1.3.6 aktualisieren, muss sessions … durch sessiondir /usr/share/xsessions ersetzt werden.

Slim deaktivieren

Im Direkstart-Modus kann Slim mit der Option screen=text beim Systemladen deaktiviert werden.

In einem auf Platte installierten System kann dies geschehen, indem das Paket slim bzw. slim-pam deinstalliert wird oder slim aus der Variablen RUN_DAEMONS in der Datei /etc/rcS.conf entfernt wird.

Standard-Benutzerkennung

Slim bietet die Möglichkeit, einen Benutzernamen für das Anmeldefenster vorzugeben; dies ist standardmäßig der Benutzer mit der Benutzernummer 1000 (gewöhnlich tux). Dieser kann in der Zeile der Slim-Konfigurationsdatei /etc/slim.conf, die mit default_user beginnt, geändert werden. Wird dort kein Name angegeben, wird im Anmeldefenster auch keiner vorgegeben.

Beispiel:

default_user        nottux

Xorg

Der Standard-X-Server auf SliTaz ist Xorg. Xorg sollte ohne manuelle Konfigurierung auf den meisten Rechner laufen und die meisten Geräte wie Tastaturen, Mäuse, Bildschirme usw. erkennen und konfigurieren. Gleichwohl kann Xorg mit Tazx umkonfiguriert werden und erforderlichenfalls der richtige Treiber für die Video-Schnittstelle ausgewählt werden. Beispiel:

Erst den X-Server Xorg mit Alt-Strg-Rückwärtslöschen beenden. Damit gelangt man in den Konsolmodus. Dann als Administrator

 # tazx 

starten.

Dann Xorg auswählen, dann den Video-Treiber wählen. Damit wird Xorg umkonfiguriert. Sodann die Anmeldeverwaltung Slim wieder starten:

 # /etc/init.d/slim start 

Dies kann man auch erreichen, indem man ein Paket mit einem geeigneten Video-Treiber sucht und installiert und anschliessend Xorg manuell umkonfiguriert (nachdem der X-Server beendet wurde):

 # tazpkg search xorg-xf86-video
 # tazpkg get-install xorg-xf86-video-nv
 # Xorg -configure 

Die neu erzeugte Konfigurationsdatei muss dann noch in das Verzeichnis /etc/X11 kopiert werden:

 # cp /root/xorg.conf.new /etc/X11/xorg.conf 

Die Anmeldeverwaltung Slim wieder starten:

 # /etc/init.d/slim start 

xorg.conf.d - Konfigurationsdateien

Xorg verwendet Konfigurationsdateien aus dem Verzeichnis xorg.conf.d, die automatisch beim ersten Systemladen erstellt wurden. Diese können einfach mit einem Texteditor geändert werden. Die Dateien sind in Abschnitte gegliedert, beispielsweise für zu ladende Module, Standardbildschirm, Maus, Tastatur usw. Hier einige Beispiele:

10-ServerLayout.conf:

Section "ServerLayout"
	Identifier     "X.org Configured"
	Screen      0  "Screen0" 0 0
EndSection

30-Module.conf:

Section "Module"
	Load  "dbe"
	Load  "dri2"
	Load  "extmod"
	Load  "dri"
	Load  "record"
	Load  "glx"
EndSection

Eine Datei xorg.conf im Verzeichnis /etc/X11 stellt eine weitere Möglichkeit dar, Xorg zu konfigurieren. Diese Datei wird vor allen anderen Dateien im Verzeichnis /etc/X11/xorg.conf.d ausgewertet und wird bei Aktualisierungen nicht gelöscht.

Xvesa als X-Terminal verwenden (überholt)

Xvesa kann als X-Terminal verwendet werden, wenn ein Rechner im Netzwerk Xdmcp-Verbindungen akzeptiert. Dazu kann der Server mit der Option -query <machine-name or IP-address> gestartet werden. Es folgt ein Beispiel für einen Rechner mit der IP-Adresse 192.168.0.2 in einem LAN:

 $ Xvesa -ac -shadow -screen 1024x768x24 -query 192.168.0.2 

Es kann sehr hilfreich sein, einen fernen grafischen Server zu verwenden, wobei die Antwortzeiten allerdings stark von der Netzwerkübertragungsrate und der Leistungsfähigkeit des fernen Rechners abhängen. In einem LAN funktioniert das sehr gut und ermöglicht die Steuerung von Anwendungen auf dem fernen Rechner am Bildschirm des lokalen Rechners. Beachten Sie, dass auf dem fernen Rechner auch mehrere Benutzer gleichzeitig angemeldet sein können, auch mit lokalem Zugang.

Schriftarten

Zur Verwaltung von Schriftarten (auch Schriftfamilien, „fonts“) gibt es das Paket fontconfig. Es enthält Programme zum Hinzufügen, Auflisten und Bearbeiten von „fonts“. Schriftfamilien könne benutzerspezifisch oder systemglobal installiert werden, d.h. jeder Benutzer kann seine eigenen Schriften verwenden oder der Systemadministrator installiert Schriftfamilien, die von allen Benutzern des Systems verwendet werden können. Wenn ein USB-Speichermedium bei SliTaz-Direktstart (von optischem Datenträger) zur Speicherung von Benutzerdaten verwendet wird, können dort auch Schriftfamilien installiert werden und beim nächsten SliTaz-Direktstart von dort wieder verwendet werden.

Installation von Schriftfamilien

Global nutzbare Schriftfamilien befinden sich im Verzeichnis /usr/share/fonts. Das Basis-SliTaz enthält TTF Vera fonts, die wenig Speicherplatz benötigen und korrekt dargestellt werden. Benutzerspezifische Schriftfamilien befinden sich im Verzeichnis ~/.fonts. Es kann mit den grafischen Dateiverwaltungsprogrammen emelFM2 oder Clex erzeugt werden oder mit dem Kommando:

 $ mkdir ~/.fonts 

Nach der Installation der Schriftfamilien müssen mit dem Kommando fc-cache Konfigurationsdateien erzeugt werden, die die Schriften für Anwendungen verfügbar machen:

 $ fc-cache 
 
de/handbook/xwindow.txt · Last modified: 2022/07/29 12:22 by hgt