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Erzeugen von Mehrere-in-einer-Varianten
Slitaz-Direktstart-Systeme befinden sich vollständig im Arbeitsspeicher. Der Funktionsumfang richtet sich nach der Größe des verfügbaren Arbeitsspeichers. Es kann ein Direktstart-Datenträger erstellt werden, der anhand der ermittelten Arbeitsspeichergröße selbsttätig ein System mit dem richtigen Funktionsumfang lädt. Dazu muss:
- eine Liste von Varianten (oder ISO-Abbildern) definiert werden, wobei jede Variante in der vorherigen enthalten ist (wie russische Puppen),
- eine Minimalgröße an benötigtem Arbeitsspeicher für jede Variante definiert werden.
Ein solches “Mehrere-in-einer”-ISO-Abbild kann etwas größer sein als die größte enthaltene Variante; manchmal sind die Größen aber auch gleich.
Im folgenden wird die offizielle 3in1-Variante von Slitaz erzeugt. Diese lädt:
- die Variante core bei Arbeitsspeichern von 160 MB oder mehr
- die Variante justx bei Arbeitsspeichern von 96 MB bis 160 MB
- die Variante base bei Arbeitsspeichern von 32 MB bis 96 MB
- und gibt bei Arbeitsspeichern von weniger als 32 MB eine Fehlermeldung aus
Das ISO-Abbild slitaz-3.0-3in1.iso und die größte Variante slitaz-3.0.iso haben dieselbe Größe: 31457280 bytes. (durch Auffüllen auf 1 MiB -Grenze; ansonsten würde es 123351 bytes größer sein).
Das beste Vorgehen: eine Variante erzeugen
Eine Variante enthält alle Informationen zum Erzeugen eines Direktstart-ISO-Abbildes. Der build bot hält automagisch die Variantenbeschreibungsdatei (.flavor) aktuell, die auch von tazlito zum (Neu-)Erstellen des ISO-Abbildes verwendet wird.
Varianten sind ähnliche Quellen für die flavor-Datei: der build bot ist ein Erstellungswerkzeug und tazlito pack-flavor der Compiler. Varianten bereitzustellen entspricht dem Bereitstellen von Quelldateien, ISO-Abbilder bereitzustellen entspricht dem Bereitstellen von ausschließlich ausführbaren Programmen.
Eine Meta-Variante enthält kein rootfs, rootcd und keine Paketliste. In der Anweisung ROOTFS_SELECTION in dem Rezept (siehe http://hg.slitaz.org/flavors/file/324757d594ef/core-3in1) werden nacheinander die verschachtelten Varianten mit absteigendem Arbeitsspeicherbedarf angegeben.
ROOTFS_SELECTION="160M core 96M justx 32M base"
rootfs und rootcd werden der größten Variante entnommen.
Die einfache Möglichkeit: tazlitobox
tazlitobox starten und den Reiter meta wählen. Den Namen eines ISO-Abbildes bei ISO input und die passende Arbeitsspeichergröße bei RAM needed für jede Variante mit der Schaltfläche + eingeben. Bei ISO output den Namen des zu erzeugenden ISO-Abbildes angeben und Build ISO anklicken.
Mit dem Kommando tazlito
# tazlito merge <size1> <iso> <size2> <rootfs2> [<sizeN> <rootfsN>]...
Die größte Variante wird als ISO-Abbild spezifiziert, um daraus die zusätzlichen rootcd-Dateien zu gewinnen; das Ergebnis wird ebenfalls in dieser Datei abgelegt. Beispiel:
tazlito merge 160M slitaz-core.iso 96M rootfs-justx.gz 32M rootfs-base.gz
Wozu ist es nützlich?
Von dem Direktstart-Datenträger kann dann SliTaz auf Rechnern mit wenig Arbeitsspeicher geladen werden. Da Rechner heutzutage aber meist große Arbeitsspeicher haben, ist dies selten nötig, zumal der Text-Modus nicht sonderlich attraktiv ist…
- Laden eines Direktstart-Systems auf einem (sehr) alten Rechner mit wenig Arbeitsspeicher, möglicherweise im Text-Modus. Wenn aber SliTaz auf Platte installiert ist, kann es auf demselben Rechner womöglich mit einer grafischen Oberfläche laufen. Die SliTaz-Variante base kann zum Installieren einer Variante mit grafischer Oberfläche benutzt werden. Ohne diesen Trick mit den russischen Puppen ist es nicht möglich, auf solchen Rechnern SliTaz von einem Standard-ISO-Abbild zu laden.
- Wenn jemand die Standard-Anwendungsauswahl nicht mag, kann er eine einfachere Variante laden (etwa justx), seine bevorzugten Pakete hinzufügen, die Konfigurationsdateien anpassen und das Ergebnis mit tazlito writeiso speichern.